IN LETZTER SEKUNDE

Manche Mandanten zahlen, wenn es fast zu spät ist. Für ein Asylverfahren in einer anderen nordrhein-westfälischen Stadt, um die 120 Kilometer entfernt, rief der Auftraggeber zum Beispiel vorhin an und erklärte, dass er die Kosten am Samstag bei der Post eingezahlt hat.

Die Verhandlung ist morgen. Ich habe längst einen anderen Termin.

In solchen Fällen hilft nur ein Trick. Auf der Geschäftsstelle des Gerichts anrufen und freundlich anfragen, ob in der Sache davor ein örtlicher Anwalt tätig ist. Der hat dann wahrscheinlich keine Probleme damit, das nächste Verfahren mitzunehmen.

Bingo.

Ins Informationsfax habe ich vorsorglich aufgenommen, dass der eingezahlte Betrag bislang nicht gutgeschrieben ist. Und ich den auf den Kollegen entfallenden Anteil nur weiterleite, wenn er tatsächlich hier eingeht. Den Rest können die Herren ja morgen an Ort und Stelle klären.