Manche Versicherungsvertreter scheuen vor nichts zurück. Eigentlich war mein Mandant, der als Helfer in der Gastronomie knapp auf Hartz-IV-Niveau verdient, auf der Suche nach einem Darlehen. Doch die Versicherungsagentin verkaufte ihm eine Lebensversicherung. Beitrag: knapp 80 Euro im Monat. Das sind ungefähr 30 Prozent seines verfügbaren Einkommens.
Außerdem ließ sie sich ein abstraktes Schuldanerkenntnis über € 1.700,00 beim Notar unterschreiben. Wofür, das ist derzeit nicht geklärt. Jedenfalls beteuert mein Mandant, dass er von ihr kein Geld gesehen hat. Was allerdings reichlich ins Haus flattert, sind Beitrittsbestätigungen von dubiosen Einkaufsgemeinschaften und einer Bauspargenossenschaft.
Das alles darf ich jetzt kündigen, widerrufen, zurücktreten. Es sei denn, die Vertreterin kriegt nach dem Schreiben, das ich gerade diktiert habe, doch noch kalte Füße. Große Hoffnungen mache ich mir allerdings nicht. Solche Leute haben ein dickes Fell.