SCHNELL VERSICHERT

Eines der großen Rätsel im Bundesliga-Wettskandal ist für mich, wieso Schiris, Spieler und Funktionäre, deren Namen genannt wird, sofort eidesstattliche Versicherungen auf den Markt werfen und darin ihre Unschuld beteuern.

Eidesstattliche Versicherungen im eigentlichen Sinne sind es schon mal nicht. Denn diese müssen vor der „zuständigen Behörde“ abgegeben werden. Mit anderen Worten: Selbst eine eidesstattliche Versicherung, die der Notar beurkundet, ist erst einmal gar nichts wert. Denn der Notar ist keine zuständige Behörde. Solche Erklärungen sind deshalb auch nicht mit Strafe bedroht, sollten sie sich als falsch herausstellen.

Auch wird sich kein Staatsanwalt von solchen Erklärungen beeindrucken lassen, wenn er entscheidet, ob jemand tatverdächtig ist oder nicht. Wenn die Erklärungen Angaben zur Sache erhalten, sind sie im Kern nichts weiter als vorschnelle Aussagen zur Sache. Und sich in vorauseilendem Gehorsam zu einem strafrechtlichen Vorwurf zu äußern ist, wie wir ja hier immer wieder diskutieren, in praktisch allen Fällen ein nicht wieder gutzumachender Fehler.

Aber anscheinend ist da eine Art Herdentrieb ausgebrochen…

(Danke an Rotkäppchen für den Hinweis auf die Problematik)