Die Paid Content GmbH aus dem beschaulichen Gammelsdorf betreibt unter anderem die Internetseite mitfahrzentrale-24.de. Unter “Kundeninformationen” am rechten Rand der Registrierungsseite ist im Fließtext erwähnt, dass die Mietgliedschaft auf der Seite 12 Euro im Monat kostet und der Vertrag mindestens zwei Jahre läuft.
Viele Nutzer lesen das sicher einfach nicht. Auch deswegen, weil niemand annimmt, die bloße Anmeldung bei einer Mitfahrzentrale könne kostenpflichtig sein. Wo doch beim, sagen wir, seriösen und tatsächlich nennenswert aktiven Teil der Branche allenfalls die Vermittlung konkreter Fahrten provisionspflichtig ist. Der eine oder andere wird auch gegen seinen Willen von Scherzbolden angemeldet werden – einen Identitätscheck macht die Paid Content GmbH offensichtlich nicht.
Sie konzentriert sich stattdessen darauf, ihre vermeintlichen Gebühren einzutreiben. Auf einen meiner Mandanten, der sich noch nicht mal selbst angemeldet hat, prasselte in den letzten Wochen eine wahre Flut von Mahnungen nieder. Wobei die Paid Content GmbH auch noch ein Inkassobüro nutzt, das parallel Briefe schreibt.
Ich habe bereits mitgeteilt, dass mein Mandant nicht zahlt und weitere Korrespondenz deshalb fruchtlos bleiben wird. Trotzdem schickt die Paid Content GmbH jetzt sogar einen Klageentwurf. Am schönsten finde ich folgenden Satz:
Die Zahlungsunwilligkeit im Internet sowie häufige Identitätsverschleierungen stellen den E-Commerce vor Probleme, die der Volkswirtschaft schaden. Daher kann nicht hingenommen werden, dass Forderungen – auch Kleinstforderungen – unverfolgt bleiben.
Falls die Klage eingereicht wird, freue ich mich schon auf die Erwiderung. Ich werde dann etwas näher darlegen, wie Seiten vom Schlage der mitfahrzentrale-24.de ebenfalls dem E-Commerce Probleme bereiten und der Volkswirtschaft schaden. Und dass es unbedingt geboten ist, sich unberechtigten Forderungen – auch Kleinstforderungen – entschieden zu widersetzen.