In Bayern scheitert jeder fünfte Jurastudent am Staatsexamen. In anderen Bundesländern sieht es auch nicht wesentlich besser aus. Spiegel online beleuchtet einige Hintergründe, die zu solchen persönlichen Desastern führen.
Einer der wichtigsten Punkte wird eher beiläufig behandelt: Viele Studenten verkennen, dass im Examen mehr verlangt wird als im Studium. Im Examen immer die Fähigkeit geprüft, einen konkreten Fall zu lösen. Deshalb war es mir schon immer ein Rätsel, wieso Studenten immer noch bevorzugt Lehrbücher pauken und sich abstrakten Rechtsfragen widmen, statt die unzähligen veröffentlichten Klausurenfälle durchzuarbeiten.
Dabei lernt man wenigstens automatisch Methodik und die gängigen Argumentationsmuster mit. Im Examen kommen praktisch nie Fälle dran, die man sowieso schon kennt. Denen kann man sich nur nähern, wenn man das juristische Handwerkszeug, insbesondere die Auslegungsmethoden, beherrscht. Darüber steht in den Lehrbüchern aber meist kein Wort.
(danke an Mathias Schindler für den link)