Extreme und damit auch ärgerliche Unterschiede gibt es bei Versandkosten, wenn Weihnachtsgeschenke im Internet bestellt werden: „Die Händler versenden gleichartige Waren zu höchst unterschiedlichen Preisen“, berichtet jetzt die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale, nachdem sie 100 Online-Shops überprüft hat.
Während fünf Unternehmen Flachbildschirme im Ausmaß von 42 Zoll für vergleichsweise geringe 5,90 Euro bis zehn Euro lieferten, nahmen die meisten anderen bis zu 65,00 Euro dafür. Bei Paketdiensten liegt der Durchschnittspreis für solche Sendungen bei 37,90 Euro. Drastische Differenzen machten die Verbraucherschützer bei Versandkosten federleichter Speicherkarten aus: Online-Shops wollten bis zu 8,95 Euro kassieren.
Wieder anders wurde der Versand von Tischrechnern kalkuliert. Kein Händler im Test, berichtet die Verbraucherzentrale, mochte hier auf Erstattung der Paket-Auslagen verzichten. Bei Versandkosten zwischen 3,56 Euro und 8,95 Euro lag der Schnitt bei fast sechs Euro: „Bisweilen überstieg das den Produktpreis.“
Nicht jeder Shop, der mit Versandkostenfreiheit wirbt, verschickt wirklich gratis. Iwona Gromek, Juristin von der Verbraucherzentrale NRW weiß, welche Kosten die Online-Shops ihren Kunden überhaupt in Rechnung stellen dürfen. Dazu zählen die Portokosten inklusive eventueller Versandversicherungen, die Kosten für Verpackungsmaterial sowie „in angemessenem Rahmen“ der Aufwand für die Verpackungsarbeit.
Verboten sei es dagegen, die Versandkosten in den AGB zu verstecken, sie nur vage oder als undurchschaubare „Klassen“´anzugeben. (pbd)