Mit ihrer Gefängnisshow anlässlich der Verurteilung von Uli Hoeneß hat sich die Verwaltung des Landsberger Gefängnisses möglicherweise ins Knie geschossen. Hoeneß möchte seine dreieinhalbjährige Strafe keinesfalls in dem dortigen Knast absitzen. Obwohl dieser für ihn zuständig ist.
Wie der Focus berichtet, stört sich Hoeneß insbesondere daran, dass es vor seinem Haftantritt extra eine Art Tag der offenen Tür gab. Medienvertretern wurden durch das Gefängnis geführt, Behördenleitung und Mitarbeiter gaben Pressekonferenzen.
Ich hatte schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass die JVA Landsberg mit dieser Medienarbeit jedes Maß vermissen ließ. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer soll über den PR-Stunt verärgert gewesen sein. Im Kabinett soll er jede Wiederholung untersagt haben.
Hoeneß sieht im Ergebnis nun seine Privatsphäre gefährdet, heißt es. Über seine Anwälte habe er beantragt, die Strafe in einem anderen Gefängnis absitzen zu dürfen. Der Vollstreckungsplan für Bayern nennt zwar Landsberg als Regelknast für Hoeneß‘ Wohnsitz. Jedoch kann aus sachlichen Gründen davon abgewichen werden.
Die Unterbringung in einem Gefängnis außerhalb Bayerns soll Hoeneß aber nicht anstreben. Er wolle den Eindruck vermeiden, bevorzugt behandelt zu werden. Als Favorit soll nun die JVA Landshut gelten, deren Neubau erst rund vier Jahre alt ist.
Update: Hoeneß wurde im Zusammenhang mit seinem bevorstehenden Haftantritt bedroht und erpresst.