„Werte und Normen“ sollte eine Oberstufenlehrerin ihren Schülern vermitteln. Das dürfte ihr gründlich misslungen sein: Sie zeigte anonym einen türkischstämmigen Schüler bei der Polizei an, Mitglied einer islamistisch-terroristischen Vereinigung zu sein. Der Staatsschutz ermittelte pflichtergeben, wenn auch vergebens. Der Schüler hat mittlerweile das Handtuch geworfen.
Ausgangspunkt der Anzeige war nach einem Bericht der HAZ ein Aufsatz des Schülers zu einem theologischen Thema. Seine eher unverfänglichen, jedenfalls sachlichen Ausführungen zum „Weltethos“ von Hans Küng nahm die Lehrerin zum Anlass, den jungen Mann anonym bei der Polizei anzuschwärzen. Der Staatsschutz soll das Schreiben zum Anlass genommen haben, den Schüler längere Zeit zu durchleuchten.
Die Schulleitung immerhin verurteilt das Verhalten der Lehrerin, die sich bis heute nicht entschuldigt haben soll. Während sie noch weiter unterrichtet, ist der Schüler abgegangen und möchte jetzt das Fachabitur auf anderem Weg machen.
Der Fall wird den niedersächsischen Landtag beschäftigten. Die GRÜNEN haben eine Anfrage eingereicht.