Es sind immer wieder auch die Alltagsgeschichten, die Polizisten vor Situationen stellen, die Fingerspitzengefühl, eine gute Portion Gelassenheit und Ideen für sehr einfache und pragmatische Lösungen erfordern. So geschehen in der Nacht zum Dienstag in Weiterstadt.
Kurz nach Mitternacht ereilte der Hilferuf einer Vierundzwanzigjährigen die Einsatzzentrale im Polizeipräsidium. Was die Frau in ihrer Not zu berichten hatte, ließ die Beamten aufhorchen. Die mitteilsame Anruferin, weder schüchtern noch ganz nüchtern, erzählte, dass sie Hilfe brauche und auch gleich warum. Ihr Bekannter sei vor dem Sex eingeschlafen und wohl auch nicht mehr aktivierbar. Nun wolle sie ihn aus ihrer Wohnung haben.
Offenbar fiel ihr als einziger Ausweg die Ordnungshüter ein. Der freundliche Polizist bei der Einsatzzentrale versprach ihr, sich um diesen bedeutsamen Fall zu kümmern und informierte das zuständige Revier in Arheilgen. Auch dort staunten seine Kollegen nicht schlecht, als sie den sehr außergewöhnlichen Auftrag entgegennahmen. Mit der Weisheit „Nichts Menschliches ist mir fremd“ fuhr die Polizeistreife zum angegebenen Tatort.
Was die Polizisten dort vorfanden, bestätigte zumindest in Teilen das Gesagte. Der Mann schlief – dies immer noch und fest. Also musste eine Lösung her und die bestand darin, ihn zu wecken, was auch ohne große Mühe gelang. Anschließend machte er sich auf den Weg in sein Domizil – im selben Haus, eine Etage über der Wohnung der Vierundzwanzigjährigen.
Die dabei eventuell stattgefunden Dialoge zwischen dem Geweckten und der Missgestimmten sind nicht verbürgt. Der Frau konnte jedenfalls geholfen werden, möglicherweise auch dem Müden.
Bis dato kam es zu keinem weiteren Polizeieinsatz in dieser heiklen, aber erfolgreichen Mission.
Polizeipresse / Danke an Patrick Nitsch für den Hinweis