Die Würde der Verstorbenen und das sittliche Empfinden der Allgemeinheit sind der Grund, warum Gunther von Hagens in seiner Körperwelten-Schau keine plastinierten Leichen beim Geschlechtsakt zeigen darf. Ursprünglich wollte er das Paar ab Donnerstag in Augsburg präsentieren, berichtet die Süddeutsche Zeitung. In einem gesonderten Raum, zugänglich erst ab 16 Jahren.
Die Stadt Augsburg habe die Ausstellung der liebenden Leichen nun verboten und den Sofortvollzug angeordnet.
Ich habe die Schau mal gesehen. Auch wenn man Gunther von Hagens weder persönlicih mögen noch seine Marketingmethoden im Detail gutheißen muss – die Körperwelten eröffnen einen ziemlich einmaligen Blick auf den menschlliche Körper. Wobei für mich die Schau zurückblickend wenig mit dem Tod zu tun hatte, dafür umso mehr mit dem Leben. Und dieser nachhaltige Eindruck wird eben gerade auch dadurch geweckt, dass von Hagens seine Exponate wie im „wirklichen Leben“ zeigt.
Ich erinnere mich an eine werdende Mutter, die mit dem ebenfalls verstorbenen Kind im Bauch gezeigt wurde. Wieso im Vergleich hierzu ausgerechnet eine Darstellung von einer so natürlichen Sache wie Sex verboten werden muss, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Aber wenn die Oberen der Stadt Augsburg wissen, wie die „Allgemeinheit“ in Augsburg heute sittlich tickt, muss man ihnen dies wohl glauben.
Oder drüber lachen.